Standard Baubiologischer Messtechnik

Der Standard der baubiologischen Messtechnik besteht weiterhin aus den drei bewährten Säulen:

  • A (Physik: Felder, Wellen, Strahlen)
  • B (Chemie: Wohngifte, Schadstoffe, Raumklima)
  • C (Mikrobiologie: Pilze, Bakterien, Allergene)

Bei Punkt A 1 geht es um elektrische Wechselfelder. Sie sind Folge der in Installationen, Kabeln, Wänden, Bauteilen oder Geräten anliegenden elektrischen Spannung. Gemessen wird - wie immer - die niederfrequente elektrische Feldstärke in Volt pro Meter und die Körperspannung des elektrisch isoliert im Bett liegenden Menschen in Millivolt, zudem werden die dominierende Frequenz in Hertz und auffällige Oberwellen bestimmt. Neu für die Baubiologie ist die potentialfreie Messung der Feldstärke. Wurde die Feldstärke bisher in Anlehnung an die Computernorm TCO nur erdbezogen gemessen, also bewusst in Anwesenheit des Menschen im Feldgeschehen, so kann nun in Anlehnung an DIN-Normen und die Elektrosmogverordnung auch erdfrei -besser gesagt: potentialfrei - ermittelt werden, unter bewusster Umgehung des Menschen im Feldgeschehen. Jede Methode hat seine Möglichkeiten und Grenzen, und beide ergänzen sich, machen die Messung elektrischer Felder noch ein Stück sicherer, speziell wenn es um elektrisch leitfähige Flächen in Körpernähe geht, z.B. Abschirmmaßnahmen im Bett oder der Bettumgebung. Die Richtwerte wurden um die der potentialfreien Methode ergänzt.

Punkt A 2 des Standards befasst sich mit magnetischen Wechselfeldern. Diese sind die Folge von fließendem Strom z.B. in Installationen, Kabeln, Geräten, Motoren, Transformatoren, Frei- und Erdleitungen, Hochspannungstrassen oder elektrifizierten Bahnstrecken. Gemessen wird wie bisher die niederfrequente magnetische Flussdichte in Nanotesla, und zwar - das ist neu - differenziert nach Netzstrom (50 Hz) und Bahnstrom (16,7 Hz), jeweils mit Langzeitaufzeichnung, Bestimmung der dominierenden Frequenz und auffälliger Oberwellen. Neu ist zudem die baubiologische Bewertung von Langzeitaufzeichnungen, es gilt nicht mehr der Mittelwert plus 2 Sigma, sondern das 95. Perzentil.

Punkt A 3, die elektromagnetischen Funkwellen ausgehend von Sendern, Radio, Fern- sehen, Militär, Radar, Daten-, Bündel-, Flug- und Richtfunk und der modernen Mobiltelefonnetze sowie ihrer kleinen Brüder, der schnurlosen Telefon- und Netzwerktechniken. Gemessen wird nach wie vor die hochfrequente elektromagnetische Strahlungsdichte in Mikrowatt pro Quadratmeter mit zusätzlicher Bestimmung der niederfrequenten Signale (Pulsung, Periodizität, Modulation) und - das ist neu - der dominierenden Funkdienste.